Foto v.l.: Engin Eroglu MdEP, Rolf Knoche, Ralf Helwig, Klaus Gielsdorf, Hubert Aiwanger, Hans-Wilhelm Hainmüller, Matthias Reuter
Gemeinsam mit ihrem Bundesvorsitzenden Hubert Aiwanger besuchten die FREIE WÄHLER Schwalmstadt am vergangenen Dienstag den Schlachthof Helwig in Ziegenhain um sich über die Situation der Fleischwirtschaft in Hessen zu informieren. Der betriebliche Ablauf des Schwälmer-Schlachthofs reicht von der Anlieferung der Schweine über das Schlachten und Zerlegen bis zur Auslieferung der Fleischwaren.
Der Wirtschaftsminister aus Bayern übernachtete auf dem Weg nach Norddeutschland in Ziegenhain und stattet den FREIEN WÄHLER in Schwalmstadt gern einen Besuch ab und nahm die Einladung der Fa. Helwig zur Besichtigung der Betriebsstätte gerne an.
Der Schlachthof Helwig ist ein familiengeführter Betrieb, der seit 1898 besteht und im vergangenen Jahr in den Neubau eingezogen ist. Auf etwa 4000qm entstand am nordwestlichen Stadtrand von Schwalmstadt-Ziegenhain ein neuer Schlachtbetrieb zur Zerlegung für Schweine.
Aiwanger lobte die Qualität und Nachhaltigkeit des Schlachthofs und betonte die Bedeutung der regionalen Wertschöpfungsketten für die ländlichen Räume. Er kritisierte die Dumpingpreise und die Massentierhaltung, die den heimischen Betrieben das Leben schwer machen. Er forderte eine faire Bezahlung für die Landwirte und die Fleischer sowie mehr Transparenz und Tierschutz in der Branche. Er sagte, dass die FREIEN WÄHLER sich für eine Reform der Agrarpolitik auf Bundes- und EU-Ebene einsetzen würden, um die bäuerliche Landwirtschaft zu stärken und die Verbraucher zu schützen.
Die FREIE WÄHLER setzen sich schon lange für regionale Lebensmittel ein, denn wer regionale Lebensmittel möchte - muss auch zur regionale Schlachtung stehen. Wir, FREIE WÄHLER unterstützen diesen Bau von der ersten Sekunde an, denn dieser Schlachthof hat Vorbildcharakter für ganz Deutschland, so Engin Eroglu, MdEP bei der Besichtigung.
Der Neubau bedingte umfangreiche Möglichkeiten zur Kühlung und Lagerung, notwendige Zufahrten, Erschließungsflächen für Anlieferung und Abtransport, erklärt Ralph Hellwig der mit seinem Bruder Claus den Betrieb übernommen hat. Claus und Ralf Helwig sind mit dem Vieh- und Fleischhandel aufgewachsen. Nach der Ausbildung bzw. dem Studium sind sie aktiv in das Geschäft eingestiegen und haben den Betrieb mit dem beeindruckenden Neubau erweitert. Unterstützt und gefördert wurde der Bau im Rahmen der Förderung der Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse (Marktstrukturverbesserung) mit Mitteln des Landes Hessens, des Bundes und der EU.
„Wir kennen unsere Erzeuger persönlich und stehen in direktem Kontakt zu ihnen. Diese vertrauensvolle Zusammenarbeit beginnt schon bei der Einstallung und Aufzucht der Tiere und setzen auf absolute Frische und Qualität. Die kurzen Wege vom Landwirt bis zu unserem Schlacht- und Zerlegebetrieb mit unserem eigenen modernen Fuhrpark ermöglichen einen tierschutzgerechten und schonenden Transport,“ erklärt Ralf Helwig.
Der moderne Helwig-Fuhrpark ermöglicht eine hohe Flexibilität und Zuverlässigkeit denn alle Fahrzeuge erfüllen die neuesten Tierschutzbestimmungen nach EU-Richtlinien und sind QS-zertifiziert.
Für die FREIE WÄHLER ist es ein Unding, dass Tiere quer durch Europa geschickt werden und begrüßen die Schlachtung regionaler Tiere im Schwalm-Eder-Kreis. Das Ziel muss stressfreier Tiertransport auf kurzen Wegen sein, meint Hans-Wilhelm Hainmüller (FREIE WÄHLER Schwalmstadt).
Vor Ort machten sich die FREIE WÄHLER auch ein Bild zur Sicherstellung des Tierschutzes während des Schlachtvorgangs. Das Überwachungs- und Sicherungssystem stützt sich auf ein Kamera-System, das speziell zum Zwecke der Tierschutzoptimierung und lückenloser Kontrolle entwickelt wurde. „Der Rundgang im Schlachthof hat es uns ermöglicht, einen detaillierten Einblick in die Betriebsabläufe sowie das dargestellte Überwachungs- und Sicherheitssystem zu erhalten. Durch maximale Transparenz konnten wir uns vom optimierten Tierschutz überzeugen“, so Matthias Reuter (Vorsitzender der FW Schwalmstadt)
„Die gesamte Branche steht durch wegbrechende Märkte und einen gesunkenen Konsum vor immensen Herausforderungen. Aktuell erwirtschaften Halter mit jedem Schwein, das sie mästen, einen Verlust. Dies betrifft insbesondere die Ferkelproduktion, welche aktuell vor einem großen Einbruch steht. Dringend gefordert seien dabei geeignete Rahmenbedingungen und angemessene Leitplanken für Hessens Landwirte, erklärt Rolf Knoche (Mitglied der FREIE WÄHLER und Landwirt aus Schwalmstadt-Ascherode)
Eroglu und Aiwanger resümierten abschließend: „Was der Landwirtschaft im Allgemeinen sowie der Schweinebranche im Besonderen momentan fehlt, ist Planungssicherheit. Deshalb ist es uns als FREIE WÄHLER in Bayern und Hessen ein wichtiges Anliegen, diese schnellstmöglich wiederherzustellen!“